Liebe Eltern! Liebe Schülerinnen und Schüler!

Der Entwicklungsprozess zur Digitalisierung hat vor drei Jahren schleichend begonnen. Wir haben mit den benachbarten Schulen, dem IQSH und dem Schulträger unsere Möglichkeiten besprochen, wohl wissend, dass eine staatliche Förderung mit vielen Auflagen verknüpft sein würde. Jetzt ist allerdings durch die Pandemie eine Dynamik entstanden, die an alle Beteiligten von Schule große Anforderungen stellt, zu dem mussten neue Kommunikationswege aufgebaut werden, ohne dass die technischen Voraussetzungen eingerichtet waren.

Was ist bisher geschehen?

Die Bundesrepublik hat 2018 einen Digitalpakt zur Förderung des digitalen Netzausbaus in den Schulen beschlossen, die Kultusministerkonferenz legte zuvor bereits 2016 digitale Kompetenzen fest, die in Schule ab jetzt umgesetzt werden sollen. Unsere Schule erarbeitete in einem pädagogischen Konzept die Umsetzung dieser KMK-Vorgaben und verabschiedete dieses im Dezember 2019.
Dieses Konzept kann gern hier (Digitalisierungskonzept) eingesehen werden. Beachten Sie aber bitte, dass jede Beschlussfassung bei der aktuellen Dynamik des Prozesses schon wieder eine Arbeitsfassung für die Zukunft darstellt.


Der Schulträger hat sich 2019 mit allen Schulen verständigt, dass ein einheitliches System für alle Schulen in Barmstedt eingeführt werden soll (Projekt  EISSBar), sich nach langer Abwägung für Apple IPads entschieden und die technische Begleitung dieses Systems sichergestellt. Das bedeutet konkret: Wir bekommen ein leistungsfähiges WLAN-Netz in die Schule und die Klassenräume werden für digitales Lernen ausgestattet. Die logische Konsequenz ist, auch alle Schülerinnen und Schüler dann mit digitalen Endgeräten auszustatten. Viele Arbeitsprozesse werden dann eher digital (am Tablet) als analog (auf Papier) abgewickelt. Die Entwicklung geht dahin, dass klassische Schulbücher an Bedeutung verlieren, dass unsere Schülerinnen und Schüler individueller ihre Informationen einholen werden, über ihre Lerngegenstände im Netz recherchieren und sich auf einem sicheren einheitlichen Kommunikationssystem innerhalb der Schule austauschen können. Eine sehr kleine Idee von dieser neuen Schule haben Sie, liebe Eltern, nun ungewollt, unvorbereitet, unprofessionell und improvisiert zu spüren bekommen – genau wie wir Lehrer!


Was wollen wir ändern?

Der Schulträger hat bereits viele Weichen gestellt, die Ausschreibungen zur technischen Einrichtung der Klassen laufen, die Verwaltung bereitet die Anträge für die Förderung vor, die Schule hat die pädagogischen Konzepte in der Tasche. Es ist nun die Zeit gekommen, dass wir an Sie herantreten müssen und mit Ihnen über die Finanzierung der digitalen Endgeräte Ihrer Kinder sprechen müssen.
Wir haben einen Anbieter gefunden, der uns die iPads komplett mit Hülle, Stift und Versicherung zu einem günstigen Festpreis oder in einem Finanzierungsmodell (16 € pro Monat über 3 Jahre im Komplettset) anbietet. Um uns den Support in der technischen Betreuung zu sichern, müssen wir die Anschaffung über die Supportfirma abwickeln. Die Geräte würden für die schulische Arbeit vorbereitet sein, könnten gleichzeitig aber auch privat genutzt werden. Sie haben vielleicht schon aufgeregten Stimmen aus der Presse entnommen; diese Finanzierung kann nicht über den Digitalpakt abgesichert werden (Vorgabe des Landes). Wir sind aber mit der Politik und dem Schulelternbeirat im Gespräch, neben dem Finanzierungsmodell des Anbieters auch weitere Erleichterungen für Haushalte mit mehreren Kindern, besondere Härten usw. zu finden.


Das pädagogische Konzept sieht aktuell vor, in den Klassenstufen 5 und 6 mit sog. Kofferlösungen (Geräteeinsatz nur im Unterricht) mit schuleigenen Geräten und ab Klassenstufe 7 mit den oben beschriebenen, schülereigenen Geräten zu arbeiten.
Uns ist bewusst, dass die finanzielle Belastung aus Schule neu ist. Wir sehen aber auch viele Vorteile in der Arbeit mit den digitalen Endgeräten. Die Notwendigkeit dieser Investition ist unseres Erachtens gerade jetzt in der Corona-Zeit besonders deutlich geworden. Viele Schüler haben ihre Kommunikation und die Bearbeitung ihrer Aufgaben über das Handy geregelt und viele Schüler haben die unzulänglichen Internetverbindungen im ländlichen Bereich aushalten müssen. Wir möchten dazu beitragen, dass die Digitalisierung in Schule voranschreitet und bitten um Ihre Unterstützung.


Sie bekommen zeitnahe eine Befragung zugestellt, damit wir auch Ihre persönlichen Stimmen und Stimmungen in unsere Überlegungen einfließen lassen und Ihre Interessen gegenüber der Politik vertreten können.

Vielen Dank!

Jan Skendzic
  (Schulleiter)