Barmstedt Brass probt wieder – mit Mini-Masken für die Instrumente

Nach siebenmonatiger Corona-Zwangspause darf Barmstedt Brass wieder proben. Und das sieht ganz schön skurril aus: Den Instrumenten wurde ein Mützchen genäht, personalisierte Eimer fangen das Kondenswasser auf.

Barmstedt Brass ist für unser Gymnasium eine echte Institution. Seit dem Jahr 2000 besteht die Bläsergruppe unter der Leitung von Herrn Boy, über 400 Mitglieder musizierten hier bereits. Eine so lange Zeit schafft gewisse Traditionen: die dreitägige Bläserfreizeit nach Glücksstadt im Herbst, das alljährliche Konzert in der Aula, die Teilnahme am Weihnachtsdorf im Pinneberg und am Barmstedter Weihnachtsmarkt… 2020: alles abgesagt. Und das in diesem besonderen Jahr: Im November sollte das zwanzigjährige Bestehen des Ensembles mit einer großen Feier für Mitglieder, Ehemalige und Fans gekrönt werden. Auch das verhindert Corona.

Tatsächlich war es der Fachbereich Musik, den die Corona-Auflagen besonders hart trafen. Aktivitäten mit einer „erhöhten Freisetzung von Tröpfchen“ waren seit März komplett verboten. Dazu zählt das gemeinsame Singen und Musizieren, die Stützpfeiler für musikalische Arbeit an Schulen.
 
Barmstedt Brass ist zudem ein Bläserorchester, das heißt, die Gefahr der Aerosolausbreitung scheint besonders hoch. „Wer allerdings schon einmal versucht hat, mit einer Trompete eine Kerze auszupusten, weiß, wie wenig Luft tatsächlich ankommt“, so Herr Boy mit einem Augenzwinkern.

Jarne aus der 8a freut sich, dass wieder geprobt werden darf

Im September kam dann endlich das offizielle Go vom Ministerium: Es darf wieder geprobt werden! Am 20. Oktober versammelte sich Barmstedt Brass nach siebenmonatiger Zwangspause das erste Mal. Aber natürlich unter speziellen Bedingungen: Das eigentlich aus 20 Personen bestehende Orchester muss sich während der Proben halbieren, um die beim Musizieren geforderten 2,5 Meter Abstand einhalten zu können. Allen Instrumenten werden von Herrn Boy höchstpersönlich genähte „Mini-Masken“ verpasst, um die Aerosolausbreitung einzudämmen. Und für die Tröpfchen – und die fallen bei Blasinstrumenten durch Kondenswasser nun einmal an – wird in spezielle Eimer getrötet, die nach jeder Probe desinfiziert werden. Was nun wirklich nicht mehr geht? Sich ein Mundstück ausleihen.  

Die neuen Bedingungen werden vom Ensemble gerne in Kauf genommen, Hauptsache, es darf wieder geprobt werden. „Ich habe das gemeinsame Musizieren wirklich vermisst“, verrät Herr Boy. „Brass versammelt außergewöhnliche Menschen. In 20 Jahren hat mir das Orchester so viele wertvolle Begegnungen ermöglicht. Und: Musik verbindet.“ Froh über den Probenstart sind natürlich auch die Schüler. „Es macht immer Spaß und alle sind lustig drauf“, verrät Jarne aus der 8a. „Und nach so vielen Monaten sind die Proben eine schöne Abwechslung“, ergänzt Tim aus der 6b.

Auch für die ausfallende Jubiläumsfeier gibt es schon neue Ideen: „Wir feiern im Sommer einfach das 20 ½ Jubiläum von Barmstedt Brass – im Freien!“, freut sich Herr Boy.

-Sb-

Die Geschwister Glen und Kea aus der 9b musizieren mit Mützchen
Die Geschwister Glen und Kea aus der 9b musizieren mit Mützchen.